19. Seetag

Start: Hiddensee / Ankerbucht
Ziel: Rostock
Wetter: Sonne, schwach bis gar kein Wind
Tages Etappe: 50sm
Gesamt: 503 sm

Ich frage mich heute morgen erneut ob ich nach Stralsund muss? Nee, irgendwie nicht. Ist zwar nah dran, aber einen wirklichen Grund habe ich nicht. Eventuell das Museum besuchen?! Nein, auch nicht. Ein anderes mal!

Das Dilemma ist nur das auf den 50sm nach Rostock, kein Hafenmehr kommt. Aufbrechen heißt ankommen! Ich mache erst einmal mit Emmi einen langen Strandspaziergang. Auf einen späteren Blick in die Seekarte, könnte das wohl schon Naturschutz Gebiet gewesen sein. Ach darum war da keiner! War aber schön.

Bei völliger Windstille breche ich auf nach Rostock. Viel los hier um den Darßer Ort. Bin ich gar nicht mehr gewohnt, dass ich auf gegen Verkehr aufpassen muss. Leider bleibt die Maschine bis Rostock an und mein teuer eingekaufter super Diesel für 2,60,- €/Liter fließt nur so dahin.

Unterwegs habe ich Whats App Kontakt mit Tina und Rolf. Die liegen in Rostock vor Anker und sagen ich soll längsseits kommen. Cool! Freue mich.

Um 22:00 Uhr mache ich bei der „Wanna go“ fest. Ich glaube mein Motor fährt nur noch mit dem Dreck von ganz unten im Tank. Jetzt noch schnell mit Emmi ans Ufer zum „Gassi“ gehen und dann kann es etwas später werden. Wir es auch!

Am Mittwoch morgen bekomme ich auf der „Wanna go“ ein leckeres Frühstück. Dafür hat sich Rostock doch schon gelohnt. Aber besser ist noch, dass Rolf mir anbietet die „Rooster“ stehen zu lassen und mit der „Wanna go“ nach Rostock rein, wo wir 50m von einer Tankstelle anlegen können. Hier kostet der Diesel auch nur 1,70 €/Liter. Also schnell 60 Liter gekauft. Bis wir wieder am Ankerplatz waren und ich den Diesel im Tank hatte war es schon wieder Mittag.

Und es war Wind, 12kn und aus Ost. Also los.

Morgen am Do. soll die Hanse sail starten. Und wer kommt mir da entgegen? Die Gorch Fock! Sieht die jetzt nach 10 Mio. besser aus als die Alexander von Humbold? Ja weiß und nicht grün ! Ok, mach Platz! Ich will da in den alten Strom zum Einkaufen.

Hanse Sail, heißt auch, es gibt an jeder Ecke eine Bratwurst. Ich freu mich mehr als Emmi. Nach dem ich bei Edeka und beim Schwenk-Grill war, ist e schon 17 Uhr. Aber egal, draußen ist Wind und hier ist zu viel los.

So gegen 19 Uhr hatte sich das aber leider wieder mit dem Wind. Nur noch 3.5kn Fahrt. Toll, sind ja nur 50sm bis nach Hause?

18. Seetag

Montag 08. August 2022

Start: Saßnitz / Rügen
Ziel: Hiddensee / Ankerbucht
Wetter: Sonne, 9k Wind
Tages Etappe: 30sm
Gesamt: 538 sm

Heute morgen kümmere ich mich mal um ein neues Handy. Mache mein Klappfahrrad klar und fahre mit Emmi zum 3km entfernten AlDI Markt. Da soll es ein tolles Samsung geben.

Tja, das wahr wohl nichts! Aber Emmi ist schön kaputt. Ok dann Diesel tanken nach meiner gestrigen 10 Std. Fahrt. Leider ist nur die Bunker-Station in der Nähe. Mit Tränen in den Augen tanke ich für 100,- €.

2,60 €/Liter. Das macht leider kein Spaß, fuck Putin!

OK. was soll ich hier noch länger abhängen?! Cool, ich glaube der Wind passt auch!

Er passt nicht! Um die Insel herum nach Westen, immer von vorn. Um 17:00 Uhr Spiegel glattes Wasser. Eigentlich wollte ich nach Stralsund und habe hinter der Insel Hiddensee ein Abkürzung durch ein ausreichendes Fahrwasser.

In der Bucht zu der Ansteuerungstonne sehe ich zwei Schiffe vor Anker! Warum will ich eigentlich nach Stralsund? Nur wegen dem scheiß Handy? Nö!

Ich lege mich zu den anderen zwei Schiffen und schmeiße den Anker, lasse das Beiboot zu Wasser und mach mit Emmi einen ausgedehnten Strandspaziergang.

Passt!

17. Seetag

Sonntag 07. August 2022

Start: Bornholm / Rönne
Ziel: Saßnitz / Rügen
Wetter: Sonne, 9k Wind
Tages Etappe: 55sm
Gesamt: 508 sm

Ja, das Wetter ist besser! Die sonne scheint, dass Meer hat sich beruhigt, der Wind müsste eigentlich passen!

Passt natürlich nicht! Wenn ich direkt auf Saßnitz zusteuere, bin ich 20° am Wind und mache ohne Maschine nur 2.5 kn fahrt. Ja dann wohl mit Maschine ?!

Die Überfahrt ist absolut Ereignis los. Zu erwähnen ist lediglich das die Bratkartoffeln mit Speck und Ei der Hammer waren. Buch ist zu ende!

Um 21:30 Uhr laufen Emmi und ich in Saßnitz ein und machen gleich an r Außenmole längsseits fest. Nach 10 Std. Überfahrt springt Emmi gleich an Land, OK, ich habe ein schlechtes Gewissen.

Bornholm / Hafentag

Samstag 07.August 2022

Irgend was ist immer kaputt! Da es gestern den ganzen Tag bewölkt war, hatte ich nur noch 12,1Volt Batterie Ladung. Ich habe mein Batterie-Ladegerät angeschaltet. Nichts! Kein Brummen?

Hatte Gaby nicht schon erwähnt, dass sich s komisch angehört hat?

Na dann eben das Windrad an. Wind ist ja genug da. Es kommt auch Lade-Spannung an, nur eben mit „Höllen-Lärm“

Das wäre Gabys Nacht gewesen .-) Die Leinen knartzen die ganze Nacht und das Windrad hört sich nach Hubschrauber an. Ich habe trotzdem sehr gut geschlafen.

Beim Gassi gehen mit Emmi schaue ich mal über den Deich. War eine gute Idee im Hafen zu bleiben. Ich berei aber schon mal alles vor , um morgen „Einhand“ ablegen zu können.

Heute Nachmittag hat noch ein 45″ Schiff bei mir längsseits fest gemacht. Nach dem ich mit dem Skipper über den „Schwell“ hier gesprochen habe, haben wir beschlossen das meine Mittelspring, nicht zwei große Schiffe auf Dauer hält. Also musste er noch eine Leine zu dem, recht weiter Entfernung, ausbringen. wie jetzt die Leine über den Pfahl bekommen?

Ich wollte schon mein Dinghy wieder zu Wasser lassen, als die Ehefrau meine: „Ich ziehe mich schnell um und springe ins Wasser“. Gesagt getan! Respekt! Der Ehemann stand neben mir und sagte nur “ Kathrin, was macht Du da so lange am Pfahl? Neue Turn-Übungen?“

Ok, ich musste schon lachen, dass ich nicht der einzige bescheuerte Ehemann auf der Welt bin. Aber als ich den Namen „Kathrin“ hörte, hat es bei mir „klick“ gemacht. Als die Dame, noch angezogen an Board stand, kam Sie mir schon irgend wie bekannt vor. Ich fragte Ihren Ehemann ob die „Seejungrau“ da im Wasser mit Nachnamen „Göring-Eckardt“ heißt?

Ja, das ist Sie! Alter! Respekt! Habe mich nicht verwählt!

Aber ich habe über die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags gelacht! Upps!

Vorstellung der Plakatkampagne Henriette Reker zur Oberbürgermeisterinnen-Wahl 2020

Bornholm

  • Freitag 5. August 2022

Heute morgen um 8:00 Uhr sind meine zwei Mädels mit der Fähre nach Sassnitz. Die benötigt nur 3.5 Std. für die Überfahrt.

Das schöne Wetter ist vorbei. Aber laut Windfinder bis nach Sasnitz kaum segelbar, also viel Maschine. Nö!

Mein Dänischer Nachbar hat sich an einen Liegeplatz verholt wo weniger Schwell ist. Ich will mein Schiff um 90° drehen, sodass ich Längsseits am Stegkopf liege. Ich mache das Dinghy klar und unterhalte für 1 Std. den Hafen, wenn es mir mäßig geschickt gelingt, die Leinen zu lösen mit dem Dinghy wieder zum Dalben, aus Schiff klettern dichtholen, fieren. Scheiße, Leine zu kurz ! Aber die längere ist jetzt schon da drüben! Och nee! Es fängt an zu regnen.

So soll das sein. Kann mit Emmi ohne Dinghy „Gassi“ gehen. Ich kaufe noch etwas ein, 20 Liter Diesel könnten auch nicht schaden.

Der Wind kommt jetzt, am Nachmittag mit 22kn von West und s regnet immer mal wider. Bin froh hier geblieben zu sein. Morgen soll die Sonne scheinen und Wind aus West mit 20 bis 22 kn. Das am Wind segeln? Ich glaube ich mache noch einen Hafentag!

16.Seetag

Start: Bornholm / Aillinge
Ziel: Bornholm / Rönne
Wetter: Sonne, 4k Wind
Tages Etappe: 15sm
Gesamt: 453 sm

Da es nach Rönne nur 15sm weit ist, sind wir heute, bei hochsommerlichen Temperaturen um 30° Cel., noch in Allinge geblieben. Wind war mal wieder keiner! So sind wir zu fuß zur Hammerburg hoch gewandert. Bei der Hitze war das recht anstrengend. Ich war der glückliche der sein Fahrrad mitgenommen hat und konnte den ganzen Rückweg bequem, mit kühlen Fahrtwind zurück radeln.

Gaby, Charlotte und Emmi waren total KO als sie wieder am Schiff waren. Es war uns zum ersten mal in diesen Urlaub o richtg nach baden. Also ab ins Hafenbecken. War sehr sauber!

So langsam mussten wir auch los. Auch wenn es bis Rönne nur 15sm sind und mal wieder kein Wind, brauchen wir unter Motor gut 3 Std.

In Rönne war es wie zu erwarten natürlich sehr voll und meine Liegeplatz Möglichkeiten mit 2,5m Tiefgang, auch eher knapp.

Wir haben neben einen Dänen festgemacht der mit der Bugspitze zum Kopfende vom Steg lag. Aus auch schon etwas seltsam. Aber egal. Das Anlegeb und zu kommt manöver wurde etwas hektisch, da wir plötzlich alles an Leinen brauchten was wir an board hatten. Ab und zu kommt in den Hafen ein „Schwell“ das die Schiffe am Steg „tanzen“. Das musste natürlich gerade dann sein, wenn wir anlegen.

Um 22:00 Uhr gab es noch etwas Hafenkino. Ein Steg Nachbar hatte seinen Spinnacker schlampig eingerollt. Jetzt rollte eine Kaltfront über Bornholm mit 30kn Wind. Es war niemand an bord, sodass die Nachbarn einen wütenden Spi bergen mussten.

15. Seetag

Start: Simrishamn
Ziel: Bornholm / Aillinge
Wetter: Sonne, 10kn am Wind
Tages Etappe: 25sm
Gesamt: 438 sm

Heute war uns der Wind etwas gnädiger, wir konnten Bornholm zwar nicht ganz ansteuern, aber nah dran. Die letzten 7sm mussten wir aber zum Höhe laufen und zum Schluß, genau gegen an.

Aber es hat sich gelohnt, Aillinge ist ein ganz süßer Hafen. Wir habe uns sofort wohl gefühlt.

14. Seetag

Start: Sölvesborg
Ziel: Simrishamn
Wetter: Sonne, 8kn am Wind
Tages Etappe: 30sm
Gesamt: 413 sm

Eigentlich sollte laut Windfinder der Wind nach Simrishamn mit 8kn als „halb Wind“ wehen und ab 14 Uhr nachlassen und von vorn kommen. Deshalb haben wir extra um 7 Uuhr abgelegt. Kam aber wieder anders.

Erst gar kein Wind, morgens und dann kam er leider sehr hart „am Wind“. Wir mussten um 4kn fahrt zu machen, leider die Maschine wieder mitlaufen lasen.

Auf dem Wasser war absolut nichts los, sodass der Autopilot gesteuert hat und wir alle drei am chillen waren. Um 15 Uhr sind wir dann in Simrishamn eingelaufen. Leider war der Yachthafen zu flach, sodass ich lieber im Fischereihafen festgemacht habe. Mit 40,- € ist das bis jetzt der teuerste Hafen. also morgen wieder weiter nach Bornholm.

Sölvesborg

7:00 Uhr. Wache mit einer scheiß Laune auf. Bin auf dem Höhepunkt des kalten Handy-Entzug! Wer mich blöd anmacht, dem haue ich auf die Fresse!

8:00 Uhr. Kein Wind, Bedeckter Himmel. Scheiß Wetter, ich hau dir in die fresse, Du! Lege mich wieder hin!

10:00 Uhr. Charlotte versucht mir zu helfen. Gaby sagt: „Muss Dein schreien der ganze Steg mitbekommen?“. Charlotte sagt, ich werde als alter einsamer Mensch sterben! Ich leg mich wieder hin.

11:00 Uhr. Besorge mit dem Fahrrad 20 Liter Diesel. Es geht auf Kopfsteinpflaster steil den Berg hoch. Scheiß Berg, ich hau …..

13:00 Uhr Besorge noch mal 20 Liter Diesel. Es fängt an zu regnen. Ich lege mich mit meinen Klapprad fasst hin. Ja gib´s mir! Genau!

14:00 Uhr. Mein Buch ist zu ende. Geht dieser scheiß Tag nie zu ende.

16:00 Uhr. Meine Laune wird besser. Habe mit Charlottes Hilfe einen langsamen Laptop eingerichtet. einige Passwörter konnten wir nicht herausfinden. Aber langsam, schon egal.

19:00 Uhr Wir machen einen Spaziergang über Europas längste Fahrrad und Fussgänger-Brücke. Ich möchte Sie nicht gleich abreißen, es wird besser!

13. Seetag

Start: Tärnö
Ziel: Sölvesborg
Wetter: Sonne, 2kn Flaute
Tages Etappe: 20sm
Gesamt: 383 sm

Wann merkt man, dass man ein „Handy-Junkie“ ist?

Charlotte hatte gestern noch den Wunsch, am Lagerfeuer Stockbrot zu backen. Ok! Der Teig war klasse, das Wetter mit Sonnenuntergang der Hammer, ein netter Schwede kam noch vorbei zum „small talk“. Ein gelungener Abend!

Wir räumen alles wieder zusammen und gehen zum Schlauchboot. Charlotte steigt von oben, also von einer 1m hohen, verrotteten Betonwand, ins Boot. Sieht mit 17jahren elegant aus, wie sie ins Dinghy hüpft. Mit 53Jahren eher nicht. Warum nicht von der Seite über die Steine, hinten ins Dinghy. So bin ich auch ausgestiegen und fand, es sah nicht ganz so erbärmlich aus.

Beim klettern rutschte mein Fuß aus und ich versinke ganz langsam, achtern voraus, in den Fluten. Mein einziger Gedanke: „Fuck, mein Handy, neiiiin mein Handy“

Ist im Arsch!

Toll. Können die Scheißdinger nicht mal ganz kurz Wasser ab? Nein, können Sie nicht.

Habe nicht gut geschlafen. Wie blöd kann man sein? Offensichtlich sehr! Handy liegt im Reis?!

Wir motoren weiter. Das Wetter ist immer noch super aber dafür kaum Wind. Bei 5kn Wind kommen wir auf 2.5Kn fahrt. Die restlichen 1,5kn fahrt muss der Diesel machen. Macht er auch

Wir kommen um 17 Uhr in Sölvesborg an.

Kein Strom! Die Lage eskaliert! Ich schreie Gaby und Charlotte und wenn der Hund mir jetzt auch noch blöd kommt, wütend an.

So! gute Nacht!