Die Kurische Nehrung

Nach dem der Anfang hier in Litauen nicht ganz so optimal war, wurden wir heute vom Gegenteil überzeugt.Stefan mußte sich leider ausklinken, wegen einer schmerzhaften Zerrung im Bein.Das ließ Ina und mich nicht davon abhalten einen Ausflug zur Kurischen Nehrung mit der Fähre und dem Bus zu unternehmen.Erst ging es mit der Fußgängerfähre für 1,50€ nach Smiltyne und von da mit dem Bus für 6€ in den Nationalpark Kurische Nehrung nach Nida. Dort haben wir uns erst einmal den alten Leuchtturm angeschaut.

Danach ging es zur Parnidis-Düne (deutsch Hohe Düne)

Ina und ich waren völlig begeistert. Der Ort war einfach super schön mit den alten hübschen kleinen rot blauen Häuschen.

Es mußten viele Holztreppen bestiegen werden um auf die Wanderdüne zu kommen.Aber der Aufstieg hat sich gelohnt.

Bevor wir wieder in den Bus stiegen, wurde noch bei einer kleinen Fischräucherei leckeren Fisch gekauft und später mit Stefan auf dem Schiff gegessen.Es war ein wunderschöner Tag.

Halbinsel Hel

Um  auf das passende Wetterfenster für die 100sm nach Klaipeda in Litauen zu warten, fahren wir bei schwachen Wind, die 10sm von Danzig nach Hel.

Der „Anschiss“ ist noch frisch und ich melde mich ordentlich im Hafen Hel an.

Ein alter Fischereihafen wo ein Becken für Yachten renoviert wurde. Heute Vormittag sind wir an den tollen Sandstrand mit dem Schlauchboot gefahren. Das Wasser war einigermassen warm und kristall klar.

 

Für morgen sind Böen mit bis zu 35kn angesagt. Muss ich nicht haben!

Also ordentlich beim Port of Hel über Arbeitskanal VHF 10 abmelden!

Dann sind wir heute Nachmittag schon raus, auch wenn der Wind noch so schwach ist das wir die Maschiene mitlaufen lassen müssen. Heute Nacht soll der Wind dann drehen und wir können dann, hoffentlich ohne Maschiene, mit raumen Wind nach Klaipeda.

Zum Russischen Festland halten wir einen minimalen Abstand von 15sm ein. Ich hoffe das es reicht?!

Danzig

Gleich hinter der Ansteuerung und Farwasser in die Hafeneinfahrt von Danzig, liegt die „Westerplatte“. Dort wo der 2. Weltkrieg begann als am 1.Septemper 1939, das Schlachtschiff „Schleswig Holstein“ polnisches Gebiet beschoss.

Aus gegebenen Anstand, finde Ich, sollte keine wehende Deutsche Flagge diesen Ort passieren. Die Flagge habe ich eingerollt! Bin ergriffen und schwermütig als ich das Mahnmal passiere.

 

Der Hafen ist sehr weitläufig, keine Container terminal’s aber viele Schüttgut und Ladekräne auf beiden Seiten. Nach ungefähr 1Sdt. wechselt das Bild vom „Hamburgerhafen“ zum „Lübeckerhafen“. Bevor ich in den Stadthafen kann, muss ich aber erst noch eine Klappbrücke passieren. Da ich auf meiner Reise nach Polen schon Erfahrung mit 2 Brücken im Hafen gemacht habe, öffnet auch Diese zu jeder vollen Stunde.

Der Stadthafen ist absolut toll. Direckt gegenüber dem Historischen Speicher. Ich bin pünklich und in 2 Std. kommt Ina. nach ein wenig hin und her mit dem Hafenmeister darf ich für 3 Nächte bleiben. Ina ist toll, die wird Gaby gefallen.

Am Freitag Nachmittag gehen Ina und Ich in das „Weltkriegs Museum“ Die führung dauert ca. 2 Std. Ich muss mehrmals mit meiner Fassung ringen um nicht los zu heulen. Wir sind beide ergriffen und völlig fertig.

Ich habe bewusst das Museum als erstes auf der „sightseeing tour“ gesetzt um Danzig besser verstehen zu könnn und Gaby hätte bestimmt nicht mitgewollt.

Am Sa. um 05:20 Uhr ist Gaby am Hbf Danzig angekommen, oder so?! Irgendwie war das viel zu früh für mich und ich bin erst vom gepolter an Deck wach geworden. Upps! Sorry! Naja, Sie kenn mich ja.

Freue mich! So jetzt sind wir komplett und der Urlaub kann beginnen.

 

Gaby will natürlich gleich die Stadt erkunden und wir drei fangen mit der größten Kirche an. Wir sind alle drei immer wieder begeistert von der Architektur und der vielen historischen Gebäuden.

Heute am Sonntag haben wir Danzig verlassen. Kurz vor der Hafenaausfahrt kommt die Port Authority mit Blaulicht längseits und vordert mich auf, auf Kanal 14 VHF zu wechseln. Ich bekomme einen kräftigen Anschiss, dass ich mich nicht abgemeldet habe. Nach einer Entschuldigung und dem Versprechen es nächstes mal besser zu machen, musste ich noch das nächste Ziel nennen und wieviel Personen an Bord sind. Dann durfte ich den Hafen verlassen.

Inas Kommentar: „spannend“

Wir sind auf den Weg nach „Hel“ auf der halb Insel Hel um am Di morgen ein passendes Wetter Fenster, zur Überfahrt nach Kleipeda in Litauen,  zu erwischen.

90 Seemailen nach Wladyslawowo

Das Leiden eines Fahrtenseglers ist, dass der Wind oft nicht aus der gewünschten Richtung weht. Nur wenn das Ziel 60 sm entfernt ist verspricht es anstrengend zu werden. Als ich vorgestern aus Ustka um 21:00 Uhr ablegte, ausgeruht von der vorherigen Nachtfahrt, hatte ich alle Militärzonen hinter mich gelassen. Über Kanal 16 konnte ich noch einige male meine „Polnischen Freunde“ hören, wie Sie Schiffe anfunkten und Sie aufforderten den Kurs zu wechseln.

Ich konnte mit 30 Grad am Wind die Küste weiter nach Osten fahren. Nur kam dann die Welle genau von vorn, so dass ich immer öffter kräftig durchgeschüttelt wurde. Also min. 10 Grad abfallen. Besser! Geht jetzt weicher durch die Welle. Nur entferne ich mich langsam der Küste. Egal.

Nach einer Nacht ohne viel schlaf, habe ich mich 20sm von der Küste entfernt. Um 11:00 Uhr vormittags mache ich meine Wende und schaffe es ohne an Strecke nach Osten wieder zu verlieren, zur Küste zu fahren. Aber nur unter mithilfe der Maschiene, die mit 1000 U/min mitläuft und mir so die gewünschte höhe am Wind ermöglicht.

Die letzten 15 sm muss ich aber entlang der Küste nur unter Maschiene nach Wladyslawowo. Nach 18 Std. kommen wir an. Ich bin froh jetzt schlafen zu dürfen und Emmi ist froh zu kacken! Das waren dann am ende doch 90sm mit der Kreuz!

 

Polish Navigational Warning No. PL 142/2023

Diesen Eintrag habe ich mir vorhin vom Hafenmeister ausdrucken lassen. Ich war zwar heute Morgen auf der Seite vom Hydrographic Office of the Polish Navy aber die Seite ist alles andere als verständlich. Aus folgender Meldung sollte ich ableiten wann das Sperrgebiet, gespert ist.

DNIA 2023-06-19 OD 05:00 DO 23:59

Achso!

Der freundliche Polnische Hafenmeister hat bei der Küstenwache angerufen und erklärt bekommen das die Sperrzone wegen einer Nato Übung von 12sm wie auf der Karte eingezeichnet auf 40sm ausgeweitet wurde. Ein durchfahren nach Osten ist von 24:00 Uhr bis 5:00 Uhr Morgens erlaubt.

Heisst für mich? Kurze Nachtfahrt in das 20sm entfernte Ustka und morgen Nacht durch das letzte Sperrgebiet hinter Ustka.

Ach herje! Was für eine Aktion. Wie soll da der Verdauungstrakt meines Hundes mitkommen. Ich werde es sehen.

Zu allen hinzu kommt das WhatsApp mitbekommen hat das meine Handy auf dem Meeresgrund liegt und hat mich auf dem Tablett rausgeschmissen. Die neue Sim Karte bringt aber Gaby erst mit nach Danzig. Ich kann also nur noch über email komunizieren.

Gaby, ich hoffe Du liest das hier noch heute Abend und sendest mir eine mail an meine Adresse.

Polish War-Ship HG-12

Gestern Abend bin ich in Darlowo angekommen und habe die Nacht in einer kleinen Marina verbracht. Im Preis von 26,62€ war nicht nur Strom, Wasser und Dusche, sondern auch ein Fahrrad zu ausleihen enthalten. Dieses Fahrrad war ein Dreirad von Wheeler. Irgend etwas zwischen Senjorenheim und Hippster. Der Vorteil, ich konnte zwei 20-Liter Kanister in den Gepäckträger legen. Somit bin ich 5km weit zur Tankstelle geeiert. Da kostete der Liter Diesel nur 1.10€

Wieder am Schiff habe ich getankt und mich vom Hafenmeister mit dem Ziel Danzig verabschiedet.

Bevor man in Darlowo von der Ostsee in den Hafen kann, muss eine Fussgänger Brücke geöffnet werden. Beim passieren dieser Brücke heute morgen rief mir der Brückenwärterirgend etwas mit „right“ und „closed“ zu. Über VHF Kanal 12 habe ich noch einmal nachgefragt und erhielt die Antwort, dass das Militär Sperrgebiet nicht befahren werden darf.

Ok. Fahre ich eben drum herum. Das Sperrgebiet geht 12sm weit raus. Ich habe mich ausserhalb der Sperr Zone gehalten und auch das Kriegschiff HG-12 hat sich nicht gemeldet. Nach 3 Stunden bin ich am aüßeren Ende des Sperrgebietes angekommen und dachte mir: „Komm, ein wenig abkürzen kannste schon!“

Ich hatte noch nicht ganz meinen Kurs nach Osten eingegeben da hörte ich schon über Kanal 16 das sich die „Rooster“ bitte melden soll.  Ich soll bitte auf Kanal 10 wechseln. Was ich auch tat, nur konnten die mich auf 10 nicht mehr hören. Von der Unterhaltung von 16 auf schweigen auf 10 wurde drei mal vollführt. Ab da, hat sich die Küstenwache eingeschaltet und hat mit auf 16 erklärt, dass ich noch einmal 27sm nach Nord fahren muss um dann ein Kriegsschiff um Erlaubnis zu fragen ob ich jetzt nach Osten abdrehen darf. Zusammen gefasst, ich muss erst einmal 40sm auf  die Ostsee um mein Ziel zu erreichen das nur 20sm weiter Östlich liegt. Haben die ein an der Sonne? HG-12 kommt mit 25kn auf mich zu und ist ca. in 15minuten da!

Schon gut- schon gut!!!

Ich rufe HG-12 auf Kanal 16 an und erkläre für heute Feierabend zu machen und wieder nach Darlowo zurück zu fahren. Danach haben Sie ihre Fahrt gedrosselt und haben abgedreht.

Jetzt drehe ich durch! 3 Std. Rückfahrt.

Over and out!

Kolberg in Polen

Als ich gestern Morgen aufgewacht bin, war der ganze Hafen Dziwnow milchig trüb. Seenebel. Eigentlich fährt man da nicht raus, aber ich habe ja etwas Zeitnot, der wenige Wind stimmte und AIS habe ich auch.

Draußen auf dem Wasser könnte man keine 200m sehen. Auf dem AIS war auch nichts. Also Kurs auf Kolberg gesetzt und unter Deck Netflix geschaut. Nach 2 Std. war leider der Wind weg und ich musste wieder motoren. Ich war ganz froh alleine gewesen zu sein. Gaby häte die Kriese bekommen. Mir mir als erstes und dann dem Wetter. Ok etwas gruselig fand ich es auch nichts sehen zu können.

Gegen Mittag war der Nebel schlagartig weg, sofern ich das mitbekommen habe. Der Film war gut! Aber dafür auch der Wind weg. Die Ostsee war spiegelglatt. Aber trotz Sonne, kalt.

Kolberg ist voll die Touristen Stadt. der Hafen nicht besonders, aber ein Schwimmsteg wo ich längseits anlegen konnte. Der mir die Leine angenommen hat, sagte .“Ach die Rooster, wir waren auch im Nebel und haben gut abstand zu Dir gehalten“

Guter Mann! Motorboot fahrer.

Dziwnow in Polen

Das Fahrwasser im Greifsweiler Bodden verläuft ganz schön im zick zack. Ich hatte von Vorm-Wind Kurz bis voll gegenan alles. Habe bestimmt 4 oder 5 mal das Vorsegel eingezogen. Als ich mich aus dem Bodden frei gefahren hatte, hatte ich mich schon gefreut die Maschiene auszumachen und mit 30 Grad am Wind direkt nach Dziwnow in Polen zu segeln. Das hat für eine Stunde auch geklappt, bin mit 5 kn Fahrt gut voran gekommen.

Das war aber wohl nur der Kap-Efekt. Dann kam der Wind wieder mit 15 Grad ins Segel. Für die dicke Rooster zu hoch. Also Maschiene wieder mit 1000 U/min mitlaufen lassen. So komme ich auch auf 5.5 Kn.

Um 21:00 Uhr melde ich mich über Kanal 10 beim Hafenmeister an. Er sagte ich solle mich im Hafen rechts halten. Das war auch kein Hafen sondern ein Häfchen. Ich bin gar nicht erst reingefahren. Der Hafenmeister war auch erleichtert und hat mich in den Fischereihafen geschickt. Das war dann problemlos und eine sehr ruhige Nacht. Heute morgen ist Seenebel und ich überlege noch loszu fahren.

Stralsund

Mein Verhältnis zu Ostdeutschland ist etwas schwierig. Das Land ist echt „Bombe“ aber der Ossi eben, der geht so oft garnicht.

Eigentlich wollte ich vor Hiddensee von diesen tollen Strand noch eine Drohnen Aufnahme machen, aber die Drohne war nicht geladen und die Flug App nicht auf meinen Handy. Das alles zu installieren hätte mich zuviel Zeit gekostet, da die Klappbrücke Rügendamm um 12:20 Uhr öffnet und dann erst wieder um 14:20Uhr.

Ich laufe in Stralsund ein und sehe nur noch wie sich die Klappbrücke schließt. Na gut, der Hund hat bestimmt nichts gegen eine Mittagsrunde. Und ich ein Fischbrötchen. Beim warten auf meine Bestellung wird 2m neben mir über Robert Harbeck und Anna-Lena Berbock übelst hergezogen. Die müssten ins Gefängnis und so weiter. Ich nehme mein Bismarck-Brötchen und gehe. Wo geht der Scheiss mit der AFD noch hin? Muss ich Deutschland irgendwann verlassen?

14:00 Uhr, ich mache mich vom Steg los und bin pünktlich an der Klappbrücke. 15:00 Uhr ich drifte noch immer vor der Brücke bei jetzt 15kn Wind. Spass macht das nicht! 16:00 Uhr ich bin schwer genervt! In Ossi-Land klappen noch nicht mal die Klappbrücken.

Ein anderer Segler der nahe an mir vorbeitreibt, hat die Info das die Brücke um 17:20 Uhr öffnet. Ich fahte zuück in den Hafen und mache noch einmal für eine Stunde fest. Kaffee Zeit!

17:00 Uhr ich drifte pünktlich, bei immernoch 15kn Wind vor der Brücke mit 5 anderen Schiffen. Da taucht eine Bavaria 31 auf, der unter segeln durch das Warte-Feld, mit 5kn speed und mit Sachsen Dialekt auf sein Wegerecht hinweist. Alter bin ich ausgeflippt.

Die Brücke öffnet, ein geordnetes durchfahren ist nach 5 Stunden Wartezeit für alle schwer.

Um 20:30 Uhr schmeisse ich den Anker etwas außerhalb der Fahrrinne. Hier im Bodden wird es schnell Flach. Ich liege ungefähr 500 Meter vom Ufer entfernt. Als ich mit Emmi vom Ufer auf mein Schiff da draussen mitten im Bodden sehe, ist es schon ein komisches Gefühl gleich mitten auf dem Wasser in die warme Koje zu steigen.

…die Idee war gut.

Mein Plan von gestern morgen war, von Rostock nach Gesder um heute, nach Windfinder, direkt nach Rügen am Wind zu segeln. Aber als ich ich aus der Hafeneinfahrt war und den Kurs setzen wollte, war Rügen genau gegen an. Mist. 30 Grad am Wind hat dann knapp für Darßer Ort gereicht. Aber dafür unter Segel bei 10kn Wind 5 kn Fahrt und ganz wenig Welle. Ein traum Segeltag. Nur war es etwas kalt im Wind.

Ab Darßt, musste ich dann Hybrid segeln und die Maschien mitlaufen lassen um einigermassen voran zu kommen.

Ein ereignisloser Segeltag bei schönsten Sonnenwetter. Viel gibt es nicht zu berichten. Die Erbsensuppe ist angebrannt und ein Schweinswal hat mich 5Minuten begleitet.

jetzt um 20 Uhr habe ich keine Lust mehr noch 1,5 Std. im Boddenfahrwasser bis Stralsund zu fahren und sehe das zwei Yachten direkt vor Hiddensee ankern. Cool! Ich auch.

Jetzt komme ich gerade mit Emmi vom Strandspaziergang. Der Sand ist super weich und sauber, die Ostsee absolut glatt und friedlich, der Sonnenuntergang, mein Schiff in der Abendsonne?! Viel mehr geht nicht, bin angekommen!!!