Nächste Woche ist es so weit! Es geht nun endlich los, mir 6 Wochen Verspätung.
Warum?
Tja, planen kann man ja immer viel, aber dann kommt es doch anders als gedacht. Das Frühjahr hat lange auf sich warten lassen und kam sehr kalt und verregnet daher. Somit habe ich unter Deck auch ein paar Projekte geschafft:
• Ein neuer Herd,
• 20 Liter Warm Wasser Boiler und neuer Wassertank,
• neue Schalter in der 12Volt Schalttafel,
• ein neues Schwalbennest am Kartentisch.
Ostern kam dann der Autokran und hat mich aus dem Wasser gehoben. Nach einer Woche war mein Unterwasserschiff und Opferanoden neu gemacht. Ich hoffe diesmal hält es auch wieder fast 4 Jahre.
Im Mai wurde das Wetter auch endlich besser. Jetzt konnte ich auch mein Deck streichen. Das sah vom Winter recht ramponiert aus. Der Segelmacher hatte mir dann noch ein gutes Angebot gemacht, meine Sprayhood zu reinigen und zu überarbeiten. Sieht jetzt auch wieder gut aus. Für den Herbst warten schon das nächste Projekt, ein Besanmast.
Der Start meiner Auszeit hatte sich aus verschiedenen Gründen von Mai auf den 10. Juli verschoben.
Angefangen hatte es mit schlechten Wetter, bis nach Ostern. Dann ist Charlotte mit Ihren Motorrad Führerschein nicht zu potte gekommen und Ihr gekauftes Motorrad brauchte noch einiges an Aufmerksamkeit um durch den TÜV zu kommen.
Dann, hatte ich eine Baustelle wo die Bauherren mit der Bauleitung und Ihrer Eigenleistungen völlig überfordert waren und einiges an Wartezeit auflief.
Bei dieser ganzen Wartezeit, bin ich dann auf die Idee gekommen mir ein neues Dinghy zu kaufen.
Das hatte mich dann, auch Finanziell, etwas überfordert.
Zwischendurch hat aber Putin noch einen Krieg angefangen, sodass im Baltikum nun einiges an Militär rumdümpelt. Muss ich dann auch noch dahin?
Also auf Schulferien warten, mit Charlotte nach Kopenhagen segeln. Da ist Gaby an Bord gekommen und wir sind als Familie 3 Wochen Richtung Schweden gesegelt. Das war eine schöne Zeit!
Zurück in Lübeck bin ich dann noch knapp 4 Wochen mit Nike unterwegs gewesen. Das war auch eine interessante Zeit.
Als ich im September wieder in der Box war, hätte ich mein Hunger auf Seemeilen vorerst gestillt. Obwohl es nur ca. 1.000 dieses Jahr waren.
Mit überforderten Bauherren hatte ich aufgehört zu arbeiten und die nächsten hatten mich schnell gefunden.
Auto! Hat zuletzt um Gnade gebettelt! OK, konnte gehen. Fahre jetzt mal Skoda.
Tja, das Jahr war so bis Mai ziemlich blöd, würde dann aber noch ganz gut.
Ein neuer Versuch, da es ja dieses Jahr nur für die kleine Runde gereicht hat. Wir sind leider nicht nördlicher als Karlskrona gekommen und der Wind war leider entweder zu wenig oder 35kn. Das war nicht nur nervig sondern auch teuer. Ein Beispiel, ich habe in Bornholm 3 Tage gewartet das ich Richtung West aufbrechen kann und als ich auf dem Wasser war hat jemand den Wind aus gemacht. Die Strecke Bornholm nach Lübeck bin ich zu 2/3 unter Motor gefahren.
Termine: Start in Lübeck am 14.5.2023 Danzig am 15.6.2023 Helsinki am 15.7.2023 Stockholm am 22.7.2023 Bornholm am 15.8.2023 Ankunft in Lübeck 26.8.2023
Die Termine sind natürlich nur eine grobe Planung, die mir helfen soll, abzuschätzen wann ich wo sein muss.
Ich habe, hatte, drei Frauen im Kopf die ich sehr gerne näher kennen gelernt hätte.
Nike Steiger, Yvonne Catterfeld und Katy Perry. Genau in der Reihenfolge 😉
Bei meiner Auszeit im Sommer, bin ich bei Facebook auf Nike aufmerksam geworden. Sie suchte ein Segelschiff, um Ihre Umwelt Organisation an der Ostsee Küste, vorzustellen.
Sie suchte jemand der Ihr, mit Hund „Boga“, ein Schiff für ca. 4 Wochen zu Verfügung stellt.
Mit Nike in Grömitz
Ich habe mir Ihre Organisation auf https://in-mocean.org angesehen und für mich stand schnell fest, dass ich Sie hierbei unterstützen möchte.
Ihr Programm „Segeltörn: Recycling unter Segeln“, startete am 3. September in Flensburg und endete am 17. September in Lübeck.
Es war eine intensive Zeit mit Nike. Mit einen fremden Menschen etwas mehr als 3 Wochen, auf so engen Raum wie auf einen Segelboot zu verbringen, da muss man sich schon mögen. Wir hatten glück „miteinander“, sodass uns die 3 Wochen nicht schwer gefallen sind. Natürlich lag das auch daran, das meine „Rooster“ eine Vorschiff´s Kabine und eine Eigner-Kabine achtern hat. Beide mit eigenen WC, und somit viel Privatsphäre.
Kurz bevor Nike an Bord gekommen ist, habe ich nun endlich mein AIS aus der Gewährleistung bekommen und konnte nach nun mehr als 8 Monaten mein AIS installieren. Endlich!
Da ja eigentlich hier auf der Ostsee der Wind meistens aus West kommt, haben wir den größten Schlag von Lübeck nach Flensburg, gleich zu beginn unserer Reise gesetzt. Am dem Montag ist Nike erst Mittags hier auf der Terrhoftinsel angekommen und bis Sie Ihre ganzen Utensilien unter Deck gebracht hatte, war es zum ablegen zu spät. Am nächsten morgen ging es dann los.
Ich biege aus dem Hafen ins Fahrwasser ab und schaue mehr nach den Hunden, in der Plicht, als nach vorne. Ich denke noch was ist das denn für ein roter Zylinder da oben. Da hat es an Bb. schon gescheppert und die rote Fahrwassertonne ist am Bb. vorbei geschrappt. Nike kam von unten hoch und hat gefragt ob wir jetzt sinken?! Mein Gott, war mir das peinlich! Egal, nice to have, Stahl! Ohne weiteren Zwischenfälle sind wir am Nachmittag auf Fehmarn in Burgtiefe eingelaufen. Wir haben kurz angelegt, etwas gekocht und sind mit den Hunden ausgiebig spazieren gegangen. Weil das Schießgebiet in der Hohwachter-Bucht nur nachts durchfahren werden darf, haben wir nach diesen kurzen Stopp wieder abgelegt und sind die Nacht durch nach Port Ölpenitz gefahren.
Die 3 Event Wochenenden in Fensburg, Kiel und Lück verliefen so, dass am Samstag Gäste auf die „Rooster“ kamen, um sich das Plastik recycling unter Segeln anzusehen. Am Sonntag wurde das Projekt dann an Land vorgestellt mit einen Vortrag von Nike im Anschluss. Das ganze Projekt ist wahnsinnig zeitfressend. Nike war die 3 Wochen von morgens bis abends damit beschäftigt sich zu kümmern.
Inmocean Gäste in FlensburgInmocean Gäste in Kiel
Für mich war es deutlich entspannter. Ich war ja nur der Schiffer! Ich wurde nur kurz nervös als uns auf dem Weg von Flensburg nach Kiel der Ölruck von der Maschine abfiel. Nach dem ein Nachfüllen von ca. 4 Liter Motoröl keine Besserung ergab, sind wir nach Sonderburg rein. Nach dem festmachen, schillerte das ganze Hafenbecken in Ölfarben. Ups!
Ich hatte aber Glück, auf dem Hafengelände ist ein klasse Bootsladen. Der Däne hat mir über Nacht einen neuen Öl-Kühler bestellt. Somit konnten wir pünktlich zu Nike´s nächsten Event in Kiel sein. Ach mein Großsegel ist auch noch eingerissen. Aber ich hatte ja Nike Steiger an Board. Fix it!
Wieder zurück in Lübeck ist es jetzt schon sehr herbstlich. Schade, das war es wohl mit segeln dieses Jahr. Aber die „Rooster“ benötigt auch einiges an Zuwendung. Es waren ja auch einige sm dieses Jahr.
Port Öpenitz
Nike, es war eine schöner, intensiver, von vielen Erlebnissen geprägter Törn. Danke das ich Dich und Deine Gäste kennenlernen durfte. Komm gut wieder nach Haus zu „Karl“ und pass auf Dich auf.
…. so, wie bekomme ich jetzt die Catterfeld an Board?
Start: Rostock Ziel: Travemünde Wetter: Sonne, 6kn Wind bis flaute Tages Etappe: 50sm Gesamt: 553 sm
Der Sonnenuntergang war der Hammer! Wunder schön. Ich habe das Schauspiel vom Achterdeck genossen mit einen guten Schluck „Sandemann“. Jetzt kommt der Vollmond, ganz groß, hell und rot, als ob er der Sonne zeigen will, ich kann das auch.
Emmi, wird unruhig und scheißt mir in die Plicht!
Ende der Romantik! Das geht bis Travemünde so. Mal eine besondere Nacht fahrt. Arme Emmi, armer Stefan. Morgens um 2:00 Uhr laufen wir ein. Ich mache am Kaiser Kai fest und leg mich erstmal aufs Ohr.
09:00 Uhr, mit Emmi rauß, eigentlich kann in dem Hund nichts mehr drin sein, jetzt können die Gäste hoffentlich kommen.
Start: Hiddensee / Ankerbucht Ziel: Rostock Wetter: Sonne, schwach bis gar kein Wind Tages Etappe: 50sm Gesamt: 503 sm
Ich frage mich heute morgen erneut ob ich nach Stralsund muss? Nee, irgendwie nicht. Ist zwar nah dran, aber einen wirklichen Grund habe ich nicht. Eventuell das Museum besuchen?! Nein, auch nicht. Ein anderes mal!
Das Dilemma ist nur das auf den 50sm nach Rostock, kein Hafenmehr kommt. Aufbrechen heißt ankommen! Ich mache erst einmal mit Emmi einen langen Strandspaziergang. Auf einen späteren Blick in die Seekarte, könnte das wohl schon Naturschutz Gebiet gewesen sein. Ach darum war da keiner! War aber schön.
Bei völliger Windstille breche ich auf nach Rostock. Viel los hier um den Darßer Ort. Bin ich gar nicht mehr gewohnt, dass ich auf gegen Verkehr aufpassen muss. Leider bleibt die Maschine bis Rostock an und mein teuer eingekaufter super Diesel für 2,60,- €/Liter fließt nur so dahin.
Unterwegs habe ich Whats App Kontakt mit Tina und Rolf. Die liegen in Rostock vor Anker und sagen ich soll längsseits kommen. Cool! Freue mich.
Um 22:00 Uhr mache ich bei der „Wanna go“ fest. Ich glaube mein Motor fährt nur noch mit dem Dreck von ganz unten im Tank. Jetzt noch schnell mit Emmi ans Ufer zum „Gassi“ gehen und dann kann es etwas später werden. Wir es auch!
Am Mittwoch morgen bekomme ich auf der „Wanna go“ ein leckeres Frühstück. Dafür hat sich Rostock doch schon gelohnt. Aber besser ist noch, dass Rolf mir anbietet die „Rooster“ stehen zu lassen und mit der „Wanna go“ nach Rostock rein, wo wir 50m von einer Tankstelle anlegen können. Hier kostet der Diesel auch nur 1,70 €/Liter. Also schnell 60 Liter gekauft. Bis wir wieder am Ankerplatz waren und ich den Diesel im Tank hatte war es schon wieder Mittag.
Und es war Wind, 12kn und aus Ost. Also los.
Morgen am Do. soll die Hanse sail starten. Und wer kommt mir da entgegen? Die Gorch Fock! Sieht die jetzt nach 10 Mio. besser aus als die Alexander von Humbold? Ja weiß und nicht grün ! Ok, mach Platz! Ich will da in den alten Strom zum Einkaufen.
Hanse Sail, heißt auch, es gibt an jeder Ecke eine Bratwurst. Ich freu mich mehr als Emmi. Nach dem ich bei Edeka und beim Schwenk-Grill war, ist e schon 17 Uhr. Aber egal, draußen ist Wind und hier ist zu viel los.
So gegen 19 Uhr hatte sich das aber leider wieder mit dem Wind. Nur noch 3.5kn Fahrt. Toll, sind ja nur 50sm bis nach Hause?
Heute morgen kümmere ich mich mal um ein neues Handy. Mache mein Klappfahrrad klar und fahre mit Emmi zum 3km entfernten AlDI Markt. Da soll es ein tolles Samsung geben.
Tja, das wahr wohl nichts! Aber Emmi ist schön kaputt. Ok dann Diesel tanken nach meiner gestrigen 10 Std. Fahrt. Leider ist nur die Bunker-Station in der Nähe. Mit Tränen in den Augen tanke ich für 100,- €.
2,60 €/Liter. Das macht leider kein Spaß, fuck Putin!
OK. was soll ich hier noch länger abhängen?! Cool, ich glaube der Wind passt auch!
Er passt nicht! Um die Insel herum nach Westen, immer von vorn. Um 17:00 Uhr Spiegel glattes Wasser. Eigentlich wollte ich nach Stralsund und habe hinter der Insel Hiddensee ein Abkürzung durch ein ausreichendes Fahrwasser.
In der Bucht zu der Ansteuerungstonne sehe ich zwei Schiffe vor Anker! Warum will ich eigentlich nach Stralsund? Nur wegen dem scheiß Handy? Nö!
Ich lege mich zu den anderen zwei Schiffen und schmeiße den Anker, lasse das Beiboot zu Wasser und mach mit Emmi einen ausgedehnten Strandspaziergang.
Ja, das Wetter ist besser! Die sonne scheint, dass Meer hat sich beruhigt, der Wind müsste eigentlich passen!
Passt natürlich nicht! Wenn ich direkt auf Saßnitz zusteuere, bin ich 20° am Wind und mache ohne Maschine nur 2.5 kn fahrt. Ja dann wohl mit Maschine ?!
Die Überfahrt ist absolut Ereignis los. Zu erwähnen ist lediglich das die Bratkartoffeln mit Speck und Ei der Hammer waren. Buch ist zu ende!
Um 21:30 Uhr laufen Emmi und ich in Saßnitz ein und machen gleich an r Außenmole längsseits fest. Nach 10 Std. Überfahrt springt Emmi gleich an Land, OK, ich habe ein schlechtes Gewissen.
Irgend was ist immer kaputt! Da es gestern den ganzen Tag bewölkt war, hatte ich nur noch 12,1Volt Batterie Ladung. Ich habe mein Batterie-Ladegerät angeschaltet. Nichts! Kein Brummen?
Hatte Gaby nicht schon erwähnt, dass sich s komisch angehört hat?
Na dann eben das Windrad an. Wind ist ja genug da. Es kommt auch Lade-Spannung an, nur eben mit „Höllen-Lärm“
Das wäre Gabys Nacht gewesen .-) Die Leinen knartzen die ganze Nacht und das Windrad hört sich nach Hubschrauber an. Ich habe trotzdem sehr gut geschlafen.
Beim Gassi gehen mit Emmi schaue ich mal über den Deich. War eine gute Idee im Hafen zu bleiben. Ich berei aber schon mal alles vor , um morgen „Einhand“ ablegen zu können.
Heute Nachmittag hat noch ein 45″ Schiff bei mir längsseits fest gemacht. Nach dem ich mit dem Skipper über den „Schwell“ hier gesprochen habe, haben wir beschlossen das meine Mittelspring, nicht zwei große Schiffe auf Dauer hält. Also musste er noch eine Leine zu dem, recht weiter Entfernung, ausbringen. wie jetzt die Leine über den Pfahl bekommen?
Ich wollte schon mein Dinghy wieder zu Wasser lassen, als die Ehefrau meine: „Ich ziehe mich schnell um und springe ins Wasser“. Gesagt getan! Respekt! Der Ehemann stand neben mir und sagte nur “ Kathrin, was macht Du da so lange am Pfahl? Neue Turn-Übungen?“
Ok, ich musste schon lachen, dass ich nicht der einzige bescheuerte Ehemann auf der Welt bin. Aber als ich den Namen „Kathrin“ hörte, hat es bei mir „klick“ gemacht. Als die Dame, noch angezogen an Board stand, kam Sie mir schon irgend wie bekannt vor. Ich fragte Ihren Ehemann ob die „Seejungrau“ da im Wasser mit Nachnamen „Göring-Eckardt“ heißt?
Ja, das ist Sie! Alter! Respekt! Habe mich nicht verwählt!
Aber ich habe über die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags gelacht! Upps!
Vorstellung der Plakatkampagne Henriette Reker zur Oberbürgermeisterinnen-Wahl 2020