Schwere Zeiten

Eigentlich wollte ich von meinen Überführungstoern von Dalarö in Schweden nach Lübeck schreiben.
Doch nun ist meine Seele schwer!

Am 25 September ist meine Freundin Marta verstorben. Ertrunken im Hafen von Laboe.
Wie grausam kann das Leben sein. Seit Jahren verbringe ich wunderschöne Momente auf dem Meer. Es hat mir viel gegeben.
Nun hat sich das Meer genommen!
Laboe wurde die unbeschwertheit genommen. Seit mehr als 20 Jahren war ich mit Marta befreundet, zweimal die Woche zum Squash und einige gemeinsame Urlaube. Durch mich hat Sie die Liebe zum Segeln gefunden.

Mir geht so vieles durch den Kopf, der Alltag ist so furchtbar teilnahmslos.
Marta ist der dritte enge  Freund dehn ich an den Tod verliere. Warum werden mir geliebte Menschen genommen und die Menschen auf deren Bekanntschaft ich hätte verzichten können, erfreuen sich bester Gesundheit. Das Leben ist nicht fair! Die Anzahl guter Freunde die ich mit 55 Jahren gefunden habe, ist gut eine Hand voll.
Um so wertvoller sind die, die jetzt noch da sind und die, die ich noch nicht kenne.

„Mit dem Tod eines geliebten Menschen verliert man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit.“

Marta und Ich hatten uns in den letzten Jahren nicht mehr so oft im Jahr gesehen. Aber immer wenn es Ihr nicht gut ging, war ich der Freund dehn Sie anrief. Wie sehr wir uns möchten wurde uns erst vor ein paar Wochen klar. Mit dieser neuen Situation, von der wir beide überrascht wurden, musste jeder für sich, überlegen wie es weitergeht. Marta ist mit Yvette und Markus nach Frankreich in den Urlaub gefahren und ich habe mein Schiff aus Schweden geholt. Wir haben viel telefoniert und dabei beschlossen, einfach mal zusehen was passiert. Das ein Unglück passiert und ich Marta nie wieder sehen werde, ist im Moment noch völlig unfassbar.

Da geht ein Leben zu Ende, so völlig ohne Sinn. Was bleibt von Ihr? Leider keine Kinder. Ich bin in diesen schwermütigen Tagen oft in Gedanken bei meinen Kindern und bin stolz und froh, dass ich Sie habe und sehe wie sie erwachsen werden. Kein Elternteil sollte sein Kind beerdigen. Wie muss es Martas Eltern gehen? Alles Materielle ist nicht wertvoll wenn wir das Leben verlassen, sondern die Anzahl von Freunden mit dehnen uns Erinnerungen verbinden. Solange wir Freunde, von Marta erzählen, solange bleibt Sie im hier und jetzt.

Martas Seele ist jetzt in der Ostsee.
Ich werde auf bald wieder mit meiner „Rooster“ über die Wellen gleiten und mein Herz weit öffnen.

Marta.   * 11.4.1978     + 25.09.2023


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