Von Zeebrüge (B) nach Dieppe (F)

Wir legen um 17 Uhr, bei bestem Sommer Wetter, ab in Richtung Englischer Kanal.

Ich Frage Winny ob er sich schon mit den riesigen Signal Ampeln, die es hier im Kanal oft gibt, schon auseinander gesetzt hat? Er sagt nein und schwupps haben wir 3 rote Lichter übereinander. Wir sind uns einig das gleich 3 rote Lichter nicht als grobe Richtlinie angesehen werden kann sondern als eindeutige Aufforderung nicht durch die Hafenausfahrt hinaus zu fahren. Wir lassen 2 große Schiffe passieren und die Ampel wird wieder grün.

Ich bin noch nicht so ganz auf der „Aaris“ angekommen, muss mich erst noch mit dem Plotter und Instrumenten vertraut machen, Wir ziehen bei 15 kn raumen Wind die Genua und umfahren den Flachwasser Bereich. Da ich noch etwas Schlaf Defizit habe lege ich mich erst mal etwas hin.

Winny steuert derzeit, so wie besprochen, am aber nicht im Fahrwasser zum Tiefwasser. Wir merken aber schnell das wir immer näher an die Beruf’s-Schifffahrt’s-Zone kommen. Da will ich aber nichts mit zu tun haben und suche uns das Sportboot Fahrwasser. Der kleine Umweg hat uns bestimmt 1 Stunde gekostet.

Wir haben den Wind fast genau von achtern und die Genua fällt immer wieder ein, wir fahren nur mit Motor und ohne Vorkommnisse durch die Nacht.

Am Morgen setzen wir das Groß- Segel und ich zeige Winny meine Art den „Bullenstander“ zu setzen. Findet er gut😜

So fahren wir mit achterlichen Wind 4,5 kn gegen den Strom und 7,5 kn mit dem Strom.

Wirsegeln ohne Vorkommnisse Richtung Dieppe.

Ich sitze im Cockpit, Winny schläft, und ich mache mich darüber lustig, daß da ein Schiff über Funk gerufen wird, bestimmt 5 mal und keiner reagiert. Irgendwann fällt bei mir der Groschen das der doofe Franzose da am Funk „Aaris“ nicht richtig aussprechen kann.😂

OK, wir haben ein Sperrgebiet vor uns und wir müssen den Kurs ändern. Ab da ist die Ruhe vom Tag vorbei.

Der Wind hat auf 22 kn zugelegt der Autopilot hält bei der größeren Welle den Kurs nicht mehr und wir müssen mehrfach das Großsegel schifften und den Bullenstander neu setzen. Was uns bestimmt 5 bis 6 mal vor einer Patenthalse gerettet hat

Wir sind ganz froh nach 146 sm und 30 Std. auf dem Wasser nach Dieppe einzulaufen.

Die Hafeneinfahrt ist wie ein Whirlpool! Ich fahre in das Vorbecken und drehe mit der „Aaris“ Kreise bis Winny das Großsegel geborgen, Leinen und Fender klar hat.

(Sieht bei Tageslicht viel unspektakulärer aus🥴)

Das Anlegen war noch einmal etwas knifflig weil wir wenig Platz haben. Ich muss die „Aaris“ auf der Stelle drehen und rückwärts an einen Finger-Steg legen. Winny ist ganz froh das ich am Steuer stehe. Als wir fest sind, gesteht er das er ganz schön ins schwitzen gekommen ist. 😁

Dieppe ist ein toller Hafen. Die Tiede beträgt hier schon 7.5m, jetzt bei Niedrigwasser sind die Kai-Mauern wie Schluchten. Die Gängway nach oben so steil das es anstrengend ist.

Wir werden mit Live Musik und Kirmesfest begrüßt. Um Mitternacht schlendern wir über den Jahrmarkt und essen einen leckeren Burger.

Vor 2 Stunden sah die Welt auf dem Wasser noch völlig anders aus.

Heute morgen am Sonntag gehen wir erst mal am angemessen Französisch Frühstücken.

Ich war hier mit der Familie in unserem Normandie Urlaub schon einmal. Sehr schöne alte Hafenstadt.

Viel Platz hat man zwischen den Stehen allerdings nicht.

So sah der Hafen mal aus als es noch ein richtiger Hafen war und nicht nur ein Parkplatz für teure Schiffe.

Schöne kleine alte Gassen gibt es hier.

Wir gehen Mittags etwas essen, reparieren die Groß-Schot  und woller morgen am Montag um 6:30 Uhr mit dem Hochwasser wieder auslaufen .

 

 

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