Das Leiden eines Fahrtenseglers ist, dass der Wind oft nicht aus der gewünschten Richtung weht. Nur wenn das Ziel 60 sm entfernt ist verspricht es anstrengend zu werden. Als ich vorgestern aus Ustka um 21:00 Uhr ablegte, ausgeruht von der vorherigen Nachtfahrt, hatte ich alle Militärzonen hinter mich gelassen. Über Kanal 16 konnte ich noch einige male meine „Polnischen Freunde“ hören, wie Sie Schiffe anfunkten und Sie aufforderten den Kurs zu wechseln.
Ich konnte mit 30 Grad am Wind die Küste weiter nach Osten fahren. Nur kam dann die Welle genau von vorn, so dass ich immer öffter kräftig durchgeschüttelt wurde. Also min. 10 Grad abfallen. Besser! Geht jetzt weicher durch die Welle. Nur entferne ich mich langsam der Küste. Egal.
Nach einer Nacht ohne viel schlaf, habe ich mich 20sm von der Küste entfernt. Um 11:00 Uhr vormittags mache ich meine Wende und schaffe es ohne an Strecke nach Osten wieder zu verlieren, zur Küste zu fahren. Aber nur unter mithilfe der Maschiene, die mit 1000 U/min mitläuft und mir so die gewünschte höhe am Wind ermöglicht.
Die letzten 15 sm muss ich aber entlang der Küste nur unter Maschiene nach Wladyslawowo. Nach 18 Std. kommen wir an. Ich bin froh jetzt schlafen zu dürfen und Emmi ist froh zu kacken! Das waren dann am ende doch 90sm mit der Kreuz!